Wie es weiter ging

Nun hatten wir zwar unkrautfreien Boden, aber er war nährstoffarm und Wasser versickerte schnell. Ein Gärtner meinte, Stauden würden bei uns nicht gedeihen.

Wir gaben aber den Mut nicht auf und überlegten uns, was wir für die Bodenverbesserung tun könnten.

Wir erfuhren, daß eine Likörfabrik in der Nähe Obstreste abgäbe und ließen uns drei Kubikmeter bringen. Damit wurden die Beete bedeckt.

Zum Erstaunen unserer Nachbarn roch unser Garten einige Wochen nach Glühwein. Die Pflanzen hatten aber eine gute Starthilfe.

Danach ließen wir uns noch mehrmals im zweijährigem Abstand von einem Bauern eine Fuhre Mist bringen. Seit wir in der Nähe ein Kompostwerk haben,beziehen wir von dort nach Bedarf Komposterde.

Viele Pflanzen brauchen zum Gedeihen Lehm (besonders z.B. Helenium, aber auch Rosen). So brachten wir von Reisen in lehmreiche Gegenden oft Lehm mit.

All diese Maßnahmen können sich Gartenbesitzer mit lehmigen Boden sparen.

Die Kompostwirtschaft, die wir von Anfang an betrieben, ist aber für alle Böden wertvoll.

Wir haben hinter dem Haus außerhalb unseres Sichtbereichs einen schmalen Streifen von etwa 12m Länge und 3m Breite.

Dort bauten wir zwei große Kompostbehälter, umrahmt von einer Ligusterhecke, auf.

Direkt am Zaun zum Nachbarn wurde im Herbst ein langes, schmales Hügelbeet angelegt.

Unten kamen Äste hinein, darauf Grassoden, Staudenreste, Blätter und Gemüsereste, alles wie beim Kompostieren mit Bentonit, Knochenspänen, Steinmehl und etwas Algumin vermischt. Im Sommer pflanzten wir Dahlien und Zucchini auf das Beet, die dort gut wuchsen.

Als wir nach dem ersten Frost die Dahlien ausgruben, stellten wir zu unserer Freude fest, daß in dem Hügelbeet schon schöner Kompost entstanden war.

Diese Entdeckung löste gleich zwei Probleme für uns: Da unser Garten klein ist (mit etwas Rasen sind es etwa 200qm) und alles dicht bewachsen, fehlte uns im Herbst Erde zum Anhäufeln der Rosen. Dafür leerten wir nun das Hügelbeet.

Im Herbst werden immer die Kompostbehälter abgebaut. Was zersetzt oder halbzersetzt ist, wird auf den Beeten verteilt, aber es bleibt noch einiges übrig, außerdem ergeben Dahlien und Herbstastern fast genug Material für einen Kompostbehälter, in dem sie aber im Winter kaum verrotten würden.

Nun war aber dafür wieder Platz im Hügelbeet.

Unser Boden hat uns die Mühe gedankt. Zu Anfang war er immer schnell trocken und hart; jetzt ist er humös und krümelig. Hat sich auf den Beeten etwas Gras und Ähnliches ausgesät, so kann man das ganz schnell mit einer Handharke beseitigen.

Und wie man auf der Hauptseite sehen kann, blühen die Stauden üppig.


Copyright © 2003 by Brigitte Caspar